Als wir 2016 auf unseren neuen Campingplatz umgezogen sind, haben wir das Abwasserrohr zu unserem Wohnwagen und Vorzelt von dem Haus und Hof-Handwerker des Campingplatzes verlegen lassen.
Da wir beide ja selber sowas nicht „fachmännisch im Kiesbett “ machen können, mussten wir in den sauren Apfel beißen und das Geld dafür in die Hand nehmen.
Der Mann ist – typisch norddeutsch – relativ wortkarg. Deswegen dachte ich auch erst, der Mann will mich veräppeln, als er mir dringend dazu riet, den Wohnwagen anzuketten.
„Wie jetzt – anketten“?
Wohnwagen anketten auf dem Dauercampingplatz
Es werden hierzu vier (an jeder Ecke des Wohnwagens) massive Erdspieße -ähnlich Bodenhülsen – ins Erdreich gehauen und einbetoniert. Oberirdisch werden diese dann mit einer Kette mit dem Wohnwagen verbunden.
Der Mann erklärte mir, dass es absolut üblich ist, die Wohnwagen hier an der Ostsee, wo schon auch mal stürmische Böen herrschen, anzuketten. Es seien auch schon Wohnwagen umgekippt. Aha.
Ich dachte eigentlich, dass das Eigengewichts des Wohnwagens genügen würde. Zumal der ganze Schwurbelkram mit Vorzelt, das wiederum mit einem Boden verbunden ist, doch reichen würde – oder?
Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Ich checkte mal ein bisschen die allgemeine Lage auf dem Campingplatz und tatsächlich – viele Wohnwagen waren angekettet.
Also entschieden wir uns, unseren Wohnwagen ebenfalls anketten zu lassen. Man will ja nichts falsch machen.
Vielleicht hast du im Jahre 2018 auch die Nachricht gelesen, dass in Irland ein Wohnwagen im Sturm die Klippe heruntergefallen ist. Darin: eine schlafende Frau. Hier habe ich noch einen Bericht in der HAZ gefunden. Die Frau hat es leider nicht überlebt.
Gut, als Reisecamper kettet man seinen Wohnwagen logischerweise nicht an. Zumindest mal ist es aber wohl möglich, dass der Wohnwagen einem Sturm nicht immer standhalten kann. Und das wäre natürlich mehr als ärgerlich – von den Kosten mal ganz abgesehen.
Denn im Falle eines Sturmschadens wird es sich wohl um „höhere Gewalt“ handeln und die Versicherung nicht zahlen.
Wir haben für das Anketten des Wohnwagens übrigens 250 Euro bezahlt. Falls du es also ebenfalls machen lassen möchtest, hilft dir der Betrag vielleicht zur Orientierung.
Fazit
Das Anketten des Wohnwagen wird wahrscheinlich nicht überall in Deutschland zwingend notwendig sein. Wenn du aber deine Dauercamping-Finca in stürmischen Gefilden hast, dann solltest du dir überlegen, ob dies eventuell Sinn machen würde. Kosten betragen um / ab 250 Euro.